Vergesellschaftung

Die Vergesellschaftung spielt im Leben fast jedes Rennmaushalter eine große Rolle.

Selten sterben die Partner gleichzeitig, sodass immer eine Rennmaus alleine zurück bleibt.

Auch können sich Rennmäuse so zerstreiten, dass ein weiteres Zusammenleben keine Option darstellt.

 

Rennmäuse sind sehr sozial und sollten in keinem Fall alleine bleiben.

Sie sind Familientiere, welche sich nur im Schutz dieser wohlfühlen. Alleine verkümmert das Tier, wird schreckhaft und zieht sich zurück.

Begründet liegt dieses Verhalten darin, dass in der Familie geputzt, vor Feinden gewarnt und gemeinsam gekuschelt wird, sowie vieles mehr.

 

Eine Vergesellschaftung ist jedoch kein Vorgang, welcher in sehr kurzer Zeit erfolgen kann.

Den Rennmäusen muss man für diesen Schritt Zeit und Ruhe gönnen.

 

Die neue Rennmaus zieht ein

Der erste Schritt der Vergesellschaftung ist es, die neue Rennmaus im neuen Heim ankommen zu lassen. Hierfür ist es auch wichtig, dass sie Geruch von ihrem alten Territorium, in Form von Einstreu und Heu, mitnehmen konnte. Der Auszug aus der Familie (bei jüngeren Tieren) und auch der Auszug aus der vertrauten Umgebung ist mit Stress verbunden. Deshalb ist es wichtig dem neuen Mäuschen ein bis zwei Tage zur Eingewöhnung zu geben. Oder auch mehr Zeit, wenn es notwendig erscheint.

 

Hat sich die Rennmaus akklimatisiert, so können die beiden Rennmäuse an ein sicheres Trenngitter gesetzt werden. Das Trenngitter sollte so konstruiert sein, dass sie sich riechen können aber nicht Nasen und Schwänze durchstecken können. Hierfür eignet sich eine Lochplatte bzw. ein Doppeltes Trenngitter (Kann nach den ersten Tagen gegen ein einfaches Trenngitter getauscht werden).

Auf jeder Seite des Trenngitters sollte Wasser und Futter vorhanden sein. Zudem können Laufräder helfen Stress abzubauen.

Seitenwechsel:

Auch wenn es in vielen Foren und Köpfen noch enthalten ist: 

Das Seitenwechseln während der Vergesellschaftung hat keinerlei Nutzen und verursacht nur Stress und Unruhe bei den Rennmäusen.

Daher verzichten sie bitte auf das tägliche Wechseln.

Jede Rennmaus hat ihren eigenen Geruch und diese lassen sich nicht mischen oder übernehmen.

 

Die Zusammenführung:

Ist es am Trenngitter ruhig und keine Anfeindungen zu spüren, kann man eine Zusammenführung wagen. Hierfür wird das Trenngitter herausgezogen. Die Rennmäuse suchen sich nun aus wer auf welche Seite wechselt. Es ist zu empfehlen bei diesem Schritt die Häuser vorläufig zu entfernen, um alles im Blick behalten zu können und den Mäusen keine Chance zu geben der anderen Rennmaus die Wege abzuschneiden.

Im besten Fall beschnuppern sie sich kurz und gehen dann in ihre normale Aktivitäten über. Neuen Raum untersuchen, Futter suchen, Schlafplatz neu ausmachen.

 

Kommen die beiden Rennmäuse relativ schnell nach der Zusammenführung zur Ruhe und verziehen sich in ein Nest zum gegenseitigem Putzen und Schlafen ist der Sturm vorrüber.

Ist noch Unruhe zu spüren bzw. vorhanden sollten die Rennmäuse in der Zeit gut beobachtet werden. Selbst wenn es erst mal friedlich scheint, sollte man noch ein Auge auf die Gruppe haben, um im Notfall eingreifen zu können.

Um einzugreifen empfehlen sich Dicke Handschuhe, Pappe oder auch eine Sprühflasche mit Wasser. Bei letzterem ist darauf zu achten, dass die Mäuse anschließend mit einer Rotlichtlampe getrocknet und gewärmt werden sollten. Somit ist diese Trennmethode nur zu nutzen, wenn nichts anderes verbissene Rennmäuse mehr trennen kann.

 

Sollten Sie dem Frieden der Rennmäuse über Nacht nicht trauen, so können sie die beiden wieder mit dem Trenngitter für die Nacht trennen. Sollten sie sich leiden können, verstehen sie sich auch am nächsten Tag immer noch.

 

Nach einer erfolgreichen Vergesellschaftung kann das neue Team nach 2-3 Tagen in ihr eigentliches Gehege  mit dem bei der VG benutztem Streu wechseln.